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Saar-Arbeitsmarkt ohne Schwung

Im Oktober ist die Arbeitslosigkeit an der Saar erneut leicht gesunken. Dieser Rückgang entspricht zwar weiterhin dem üblichen saisonalen Verlauf, fällt abermals jedoch im Vergleich zum langjährigen Durchschnitt deutlich schwächer aus. Aktuell sind hierzulande 35.662 Menschen arbeitslos. Das sind nur 267 Arbeitslose weniger als noch im September, aber 1.998 mehr als im Oktober 2022. Die Zahl der Arbeitslosen liegt damit am aktuellen Rand weiter deutlich über dem Vorjahresniveau. Die Arbeitslosenquote verharrte an der Saar bei 6,8 Prozent (Oktober 2022: 6,4 Prozent) und im Bund bei 5,7 Prozent (Oktober 2022: 5,3 Prozent).

Im Ranking der Bundesländer zeigt sich unverändert die relative Schwäche des Saar-Arbeitsmarktes. Nur sechs Länder weisen aktuell eine höhere Arbeitslosenquote auf als das Saarland. Ein Blick auf den Spitzenreiter Bayern mit seiner Quote von 3,3 Prozent belegt, wie groß der Rückstand inzwischen ist. Schlusslicht im Ländervergleich bleibt Bremen mit 10,7 Prozent.

In den einzelnen Teilsegmenten des Arbeitsmarktes verlief die Entwicklung diesmal ziemlich einheitlich. So sank die Arbeitslosenquote der unter 25-Jährigen im Saarland von 5,4 auf 5,2 Prozent und im Bund von 5,1 auf 4,9 Prozent. Die Quote der 55 bis unter 65-Jährigen verharrte hierzulande bei 6,8 Prozent und im Bund bei 5,9 Prozent. Bei der Ausländerarbeitslosigkeit sind ebenfalls keine wesentlichen Verbesserungen festzustellen. Die Quote arbeitsloser Ausländer sank an der Saar zwar von 22 auf 21,9 Prozent und im Bund von 15,1 auf 15 Prozent, dennoch stellen Ausländer im Land wie im Bund inzwischen fast 38 Prozent aller Arbeitslosen (registriert nach § 16 SGB III). Insgesamt gesehen hinkt das Saarland dem Bund in allen Teilsegmenten des Arbeitsmarktes mehr oder weniger deutlich hinterher.

Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten an der Saar ist im August gegenüber Juli (neuere Daten liegen noch nicht vor) kräftig gestiegen (+2.400). Mit 393.500 Stellen verzeichnet das derzeitige Beschäftigungsniveau aber nur noch einen Zuwachs von 771 Stellen gegenüber August 2022. Das ist nur ein Plus von 0,2 Prozent und liegt weiterhin unter dem langjährigen Saar-Durchschnitt von 0,5 Prozent. Damit liegt das Saarland im Länderranking jetzt nur noch gleichauf mit Bremen. Schlechter schneiden aktuell Sachsen, Brandenburg, Sachsen-Anhalt, Thüringen und Mecklenburg-Vorpommern ab. In den vier letztgenannten Bundesländern war die Beschäftigung sogar erneut rückläufig. Auch im Bund flaut der Beschäftigungszuwachs mittlerweile ab. Der Bundesdurchschnitt liegt nur noch bei +0,6 Prozent damit unter dem langjährigen Bundesschnitt von +1,5 Prozent. Insgesamt gesehen verliert die Beschäftigungsentwicklung bundesweit weiter deutlich an Schwung.

„Der Arbeitsmarkt profitiert zwar auch im Oktober noch von der typischen Herbstbelebung zu Beginn des Ausbildungsjahres. Angesichts der anhaltend schwachen konjunkturellen Entwicklung und ungelöster struktureller Probleme fällt diese aber wie bereits im Vormonat vergleichsweise schwach aus. Hohe Zinsen und Energiepreise und die Inflation sowie die damit einhergehende Konsumflaute machen den Unternehmen zu schaffen und hemmen ihre Investitions- und Einstellungsbereitschaft. Um mehr wirtschaftliche Dynamik zu entfachen, muss die Bundesregierung endlich verlorenes Vertrauen der Unternehmen wie auch bei den Bürgerinnen und Bürger zurückgewinnen. Dies gelingt am besten mit einer angebotsorientierten Politik, die Arbeiten und Investieren wieder attraktiv macht.“ So kommentierte IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Frank Thomé die heute (2. November) von der Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit vorgelegten Arbeitsmarktzahlen.



Schaubild: Arbeitsmarktentwicklung im Saarland (png)

Schaubild: Entwicklung der Arbeitslosigkeit im Saarland (png)

Arbeitsmarkt Schaubild: Entwicklung der Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Bund (png)

Arbeitsmarkt Schaubild Bundesländer mit höheren Arbeitslosenquoten als im Saarland (png)

Arbeitsmarkt Entwicklung der Beschäftigung im Saarland (png)

Arbeitsmarkt Schaubild: Entwicklung der Beschäftigung im Vergleich zum Bund (png)